Theater und Macht
«Machtmissbrauch» scheint derzeit das Dauerthema, wenn es um Theater geht. Skandale allerorten? Nicht nur.
Kreativer Wandel ist vielerorts bereits im Gange, und im Gefüge des Betriebs verschiebt sich etwas. Was genau passiert und was sich verändert – dem will diese Publikation nachgehen.
Die Beiträge zeigen einige der Machträume, in denen sich das Theater bewegt, und benennen Beispiele für korrekte Führung, einbeziehende Leitung und empathisches Zusammenarbeiten. Abgerundet wird der Band von Fragebögen, auf die zehn Intendant*innen und Leitungsteams aus Deutschland, Österreich und der Schweiz Antworten geben. Sie erlauben einen Einblick in die Arbeitsweisen und Strukturen unterschiedlich aufgestellter Theater – und in die alltägliche Herausforderung, die ihre Leitung darstellt.
Ein Sammelband unter redaktioneller Leitung von Sophie Diesselhorst, Christiane Hütter, Elena Philipp und Christian Römer
Herausgegeben von der Heinrich-Böll-Stiftung und nachtkritik.de in Zusammenarbeit mit weltuebergang.net
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7
I BEOBACHTUNGEN AM ÜBERGANG
Christian Koch und Hartmut Welscher
Patriarchendämmerung – Über den reformbedürftigen Machtbegriff
am Theater 11
Lisa Jopt und Anselm Weber im Interview
Der Faktor Mensch – Die Aktivistin und der Intendant über Mitbestimmung und Machtverteilung im Theater 19
Cornelia Fiedler
Popcorn zur Folter – Wie politische Macht auf der Bühne verhandelt wird
Patrick Wildermann
Wer ist hier der Boss? – Machtgebrauch in der Kulturpolitik am Beispiel Berlin
Sophie Diesselhorst
Wem gehört die Kunstfreiheit? – Theater-Ensembles kämpfen in Offenen Briefen um mehr Mitbestimmung
Leonie Adam
In den Gängen von Zement – Von der praktischen Durchdringung materialistischer Verhältnisse
Christian Römer
Das verflixte «Als-Ob» – Behauptungen auf und neben der Bühne
Victoria Kure-Wu und llona Stuetz
Das Unbekannte bleibt unbekannt – Ein Außenblick auf die bürgerlichen Rituale des Theaters
Nishant Shah
Fürsorge als Waffe – Wie Kunst- und Kulturinstitutionen sich weigern, ihre Machtstrukturen zu demontieren
Leyla Ercan
Liebesgrüße nach Paris – Fünf Fragen zum Diversitätsvorstoß an der größten Oper der Welt
Georg Kasch
Das Fehlende performen – Wie das «Deutsche Museum für Schwarze Unterhaltung und Black Music» Kanon und Repräsentation infrage stellt
Katharina Haverich und Holger Heißmeyer
Unendliche Weiten – Eine Expedition in die Welt der Avatare
II AUS DER PRAXIS DER MITBESTIMMUNG
Esther Boldt
Testläufe der Demokratisierung – Mitbestimmungsmodelle der 1970 er Jahre an der Schaubühne am Halleschen Ufer Berlin und am Schauspiel Frankfurt
Andreas Altenhof im Interview
«Bei uns steht das Haus im Vordergrund» – An der Neuköllner Oper gibt es seit 1977 eine institutionalisierte Teamleitung
Stefan Dohr und Knut Weber im Interview
Basisdemokratie im Wolfsrudel – Bei den Berliner Philharmonikern ist das Ensemble der Chef
Jörg Pohl im Interview
«Lotsen, keine Captains»
Als Schauspieler in der Vierer-Leitung am Theater Basel
Anna Fries, Laura Naumann und Marielle Schavan vom Theaterkollektiv «Henrike Iglesias» im Interview
Beziehung als Nährboden – Vom Arbeiten im Kollektiv
III ACHT FRAGEN AN ZEHN INTENDANT/INNEN
André Bücker
Staatstheater Augsburg
Franziska Werner
Sophiensæle Berlin
Julia Wissert
Schauspiel Dortmund
Iris Laufenberg
Schauspielhaus Graz
Isabella Vértes-Schütter
Ernst Deutsch Theater Hamburg
Daniel Ris
Burgfestspiele Mayen
Roland May
Theater Plauen-Zwickau
Kathrin Mädler
Landestheater Schwaben
Dieter Ripberger und Peer Mia Ripberger
Zimmertheater Tübingen
Benjamin von Blomberg, Katinka Deecke und Nicolas Stemann
Schauspielhaus Zürich
Anhang
Die Autorinnen und Autoren
Die Intendantinnen und Intendanten (Fragebögen)