Online-Diskussion
- Mittwoch, 08. September 2021 19.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern
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Sommer, Sonne, EU-Grenzpolitik - Menschenrechtsverletzungen auf den Kanaren
Seit Ende 2020 steigt die Zahl der Schutzsuchenden aus Westafrika, die über den Atlantik die kanarischen Inseln erreichen, rasant. Dieser Weg gilt als die gefährlichste und tödlichste Fluchtroute. Gleichzeitig werden die westlichen Mittelmeerrouten von der EU blockiert. Die Gründe für den enormen Zulauf an Schutzsuchenden sind vielfältig: Nicht nur zwingen bewaffnete Konflikte die Menschen zur Flucht, auch der Verkauf von Fischereilizenzen an europäische und chinesische Fischfangunternehmen, sowie eine schwere Wirtschaftskrise in Regionen Nord- und Westafrikas infolge der Covid-19-Pandemie spielen eine entscheidende Rolle. Die Versorgungslage in den provisorischen und überfüllten Zeltlagern und Unterkünften auf den Inseln erweist sich zunehmend als prekär und menschenunwürdig: Es mangelt an grundlegender Versorgung mit Nahrungsmitteln, der Bereitstellung von sanitären Anlagen und Hygieneartikeln, dem Zugang zu medizinischer Versorgung, sowie der Möglichkeit juristischer Beratung. An die Ermöglichung von Hygienevorkehrungen zum Schutz vor Corona ist gar nicht erst zu denken. Zudem ist die Praxis, die Menschen auf den Inseln festzuhalten, gemäß dem kanarischen Verwaltungsgericht nicht rechtmäßig. Gemäß Expert*innen sind die Prognosen für die nächsten Monate verheerend – während die Ankunft von zahlreichen Menschen erwartet wird, schauen die nationalstaatlichen Regierungen sowie die EU weiterhin weg. Es ist Zeit, menschenwürdige Lösungen insbesondere von der EU zu fordern.
Nach einem kurzen Film zur aktuellen Situation auf den Kanaren mit anschließendem Input des Filmemachers Till Egen folgt eine Podiumsdiskussion mit Erik Marquard (EU-Parlament, Bündnis 90/Die Grünen), sowie Vertreter*innen der Initative Watch the Med Alarm Phone (angefragt) sowie der Seenotrettungsorganisation Salvamento Marítimo (angefragt).
Eine Kooperation des Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung mit der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt, der Stiftung Leben & Umwelt Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen, der Heinrich-Böll-Stiftung Rheinland-Pfalz, der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen, der Heinrich-Böll-Stiftung Hamburg und der Petra-Kelly-Stiftung.
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