Sonntag, 27. April 2025 15.00 – 17.30 Uhr In meinem Kalender speichern

8. Mai 1945 - Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus

Stadtspaziergang

Was kann dieses Datum heute für das Streben nach einer besseren Welt von morgen bedeuten?
Der Spaziergang führt zu Orten, die mit dem Gedenken an die Verbrechen des Naziregimes und der Befreiung von diesem Regime verknüpft sind. Und mit dem Handeln derjenigen, die diese Diktatur zu Fall brachten. Dafür stehen zum Beispiel das sowjetische Ehrenmal im Tiergarten und das Reichstagsgebäude, aber auch das weniger bekannte Denkmal für die polnischen Befreier*innen vor der Technischen Universität. Auf dem Spaziergang geht es auch um die Verhältnisse im Jahr 1945. Gemeint sind dabei die Lebensbedingungen der tatsächlich Befreiten – von Jüd*innen, Sinti*zze und Rom*nja, Zwangsarbeiter*innen, politisch Verfolgten und queeren Menschen – und die Lage der Zivilbevölkerung in Berlin insgesamt.
Und die Befreier*innen? Zu ihnen zählten eben nicht zuletzt Soldat*innen aus afrikanischen Ländern und anderen Regionen des Südens in Diensten etwa der französischen Armee. Wie schlecht es diesen Befreier*innen nach der Befreiung erging, hat etwa Charlotte Wiedemann in ihrem Buch „Den Schmerz der anderen begreifen“ deutlich gemacht.
Der Begriff der Befreiung wurde einflussreich und tonangebend durch die Rede des damaligen Bundespräsidenten und CDU-Politikers Richard von Weizsäcker, die er 1985 gehalten hat. In der Gegenwart ist es wichtig, den Begriff der Befreiung neu und umfassender zu denken – gerade um eine kraftvolle Alternative zu verengten deutschnationalistischen Geschichtsfantasien zu entwickeln.
Es geht auf diesem Spaziergang um eine Gedenkkultur, die den Schmerz möglichst vieler im Zeichen von Humanität und Menschenrechten einbezieht. Eine solidarische Gedenkkultur im Zeichen der Menschenrechte kann die Kriege der Gegenwart und deren einschneidende Folgen nicht ausklammern: den Angriffskrieg Putins gegen die Ukraine so wenig wie die Kriege in Sudan sowie im Gazastreifen - in Israel und in Palästina.

Referent: Martin Forberg M.A.
Martin Forberg ist politischer Bildner, Publizist und Stadtbilderklärer. Er hat Neuere Geschichte mit den Nebenfächern Soziologie und Ethnologie studiert.

Der Treffpunkt wird nach der Anmeldung bekannt gegeben
Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter*in
Landesstiftung Berlin (Bildungswerk)
Sprache
Deutsch