

Veranstaltung
- Dienstag, 13. Mai 2025 18.00 – 19.30 Uhr In meinem Kalender speichern
Veranstaltung
Die Rolle des unabhängigen Journalismus im Kampf gegen Desinformation
World Press Freedom Day 2025
Erfolgreiche Gegenstrategien aus Europa und Lateinamerika
Gezielte Desinformation und orchestrierte Fake-News-Kampagnen beeinflussen weltweit zunehmend Wahlkämpfe, untergraben die freie Meinungsbildung und gefährden den gesellschaftlichen Zusammenhalt unserer liberalen Demokratien. Es steht außer Frage: ein freier und unabhängiger Journalismus spielt im globalen Kontext wachsender Desinformation eine immer entscheidendere Rolle.
Doch seit Jahren steigt weltweit die Bedrohung für Journalist*innen: Europa verzeichnete die stärkste Verschlechterung der Presse- und Meinungsfreiheit im letzten Jahrzehnt. Lateinamerika bleibt eine der gefährlichsten Regionen für Medienschaffende im internationalen Vergleich.
Trotz der bedrohlichen Entwicklung gibt es zahlreiche Beispiele für mutige Journalist*innen, die sich diesen Herausforderungen stellen – oft unter extrem erschwerten, teils lebensgefährlichen Bedingungen. Investigative Journalist*innen decken durch ihre Recherchen die Funktionsweisen und Vernetzungen rechter Netzwerke weltweit und deren Einfluss auf und Kontrolle über soziale Medien und die Verbreitung von Falschmeldungen auf. Um über die Vernetzung und damit einhergehende Gefahr berichten zu können, ist es wichtig die Narrative, Feindbilder und Diskurse der extremen Rechten zu kennen und einzuordnen zu können. Die investigative Journalistin Andrea Dip hat jahrelang vor allem zu christlichem Fundamentalismus in Brasilien recherchiert und die Methoden und Strategien rechter Bewegungen offengelegt. Die journalistische Initiative „Nara“, gegründet von Berta Tilmantė aus Vilnius hat sich neben investigativer Recherche das Ziel gesetzt, über Workshops in Schulen und Universitäten, die Medienkompetenz von Leser*innen zu verbessern, sodass Fake-News Kampagnen weniger Resonanz erfahren, gerade bei jungen Menschen.
Anlässlich des World Press Freedom Day 2025 wollen wir mit vier Investigativjournalist*innen aus Brasilien, Litauen, Kolumbien und Deutschland darüber sprechen, welche Bedeutung und neue herausfordernde Rolle unabhängigen Medien im Zeitalter von Desinformation zukommt:
Diskussionsfragen:
- Was sind journalistische Gegenstrategien, die in verschiedenen nationalen Kontexten Erfolg versprechen?
- Wie können sich Journalist*innen international besser vernetzen, um Desinformation gemeinsam zu bekämpfen?
- Welche Rolle spielt die Finanzierung von unabhängigen, investigativen Medien in diesem Kontext?
- Wie kann faktenbasierte Meinungsbildung und die Medienkompetenz der Öffentlichkeit wieder gestärkt werden?
Wir sprechen mit:
- Berta Tilmantė, Co-Founder "NARA", Multimedia Journalistin, Vilnius, Litauen
Nachdem Berta fünf Kontinente und über 60 Länder bereist und dort gearbeitet hatte, kehrte sie nach Litauen zurück, um NARA (ehemals Nanook) zu gründen. Nach ihrem Abschluss in Journalismus an der Universität Vilnius und einem Kurs in Fotojournalismus an der Dänischen Schule für Medien und Journalismus erwarb sie einen Master-Abschluss in Multimedia-Journalismus (Beijing University of Foreign Studies [China] / Bolton University [Großbritannien]). Als freiberufliche Multimedia-Journalistin lehrte Berta an den Technischen Universitäten Vilnius und Gediminas. Sie leitet außerdem verschiedene Schulungen und Kreativworkshop
- Andrea Dip, investigative Journalistin
Andrea Dip ist Autorin des Buches "In whose name? The Evangelical Caucus and its Project for Power" und Wissenschaftlerin. Sie hat 16 Journalist*innenpreise erhalten. Andrea lebt derzeit in Berlin und ist Mitglied des Research Against Global Authoritarianism Project (ReGA), Gastwissenschaftlerin an der Freien Universität und moderiert einen wöchentlichen Podcast bei der Agência Pública de Jornalismo Investigativo in Brasilien. Sie ist auch Kolumnistin für den brasilianischen Nachrichtensender ICL und recherchiert den Aufstieg des christlichen Fundamentalismus in Lateinamerika, seine Auswirkungen auf die Rechte von Frauen und der LGBTQIA+-Gemeinschaft, die europäische extreme Rechte und die Verbindungen zwischen Religion, Autoritarismus, moralischer Panik und Ultrakonservatismus.
- Caroline Lindekamp*, Journalistin, "noFake"- Projekt, Faktenforum, Correctiv, Berlin
- Diana Salinas, Mitbegründerin des kolumbianischen Portals Cuestión Pública. Sie ist eine furchtlose investigative Journalistin mit langjähriger Erfahrung bei La Nación (Argentinien), Noticias Uno und vielen anderen Medien. Sie hat drei Simón-Bolívar-Preise gewonnen. Sie engagiert sich außerdem dafür, mehr Frauen für den investigativen Journalismus zu begeistern.
* angefragt
Ab19:30 Uhr gibt es einen kleinen Empfang.
Kontakt:
Mareike Bödefeld
Referentin Lateinamerika
E boedefeld@boell.de
Claudia Rothe
Referentin Europäische Union
E rothe@boell.de
» Teilnahme vor Ort
im Konferenzzentrum der Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin
Bitte melden Sie sich an. Die Anzahl der Plätze ist leider begrenzt. Sollte die Raumkapazität erschöpft sein, übertragen wir die Konferenz per Video in andere Räume. Wir weisen darauf hin, dass kein Anspruch auf einen Platz im Saal besteht.
» Livestream
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- Adresse
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- Veranstalter*in
- Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
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