Der Supreme Court hat die Legalisierung von Abtreibungen in den USA rückgängig gemacht. Wir haben am 13.06.22 mit Ella Müller, Leiterin des Demokratie Programms der Heinrich-Böll-Stiftung in Washington, über dieses Urteil und seine Folgen diskutiert.
Anfang Mai veröffentlichten US Medien überraschend den Urteilsentwurf des konservativen Richters Samuel Alito, nach dem eine Mehrheit am Supreme Court die Legalisierung von Abtreibungen rückgängig machen will. Am 24. Juni wurde der Urteilsentwurf dann offiziell und Roe v. Wade wurde aufgehoben.
Dieser Schritt stellt eine historische Zäsur dar: Zum ersten Mal in der amerikanischen Geschichte, nimmt das Oberste Gericht verbürgte Grundrechte wieder zurück. Frauen verlieren das Selbstbestimmungsrecht über ihre Körper und schon jetzt zeichnet sich unübersehbar ab, dass der Abbruch einer Schwangerschaft in zahlreichen konservativen Einzelstaaten in Zukunft drakonisch bestraft wird. Die Folgen sind weitreichend und dramatisch, doch die Entscheidung scheint auch die Demokraten unvorbereitet zu treffen: Bisher scheitern sie mit ihren Versuchen, die Kriminalisierung von Abtreibungen zu verhindern.
Wie konnte es soweit kommen? Was bedeutet diese Entscheidung konkret für Menschen in den USA, die ungewollt schwanger sind? Gemeinsam mit uns ordnet Ella Müller, die Leiterin des Demokratie Programms der Heinrich-Böll-Stiftung in Washington, diese drohende Zäsur und die dahinterstehenden politischen Entwicklungen ein.
Moderation: Madeleine Hofmann, Journalistin und Autorin
Kooperationspartner: Heinrich-Böll-Stiftung Washington DC, Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt, Stiftung Leben & Umwelt Niedersachsen, Bildungswerk Berlin in der Heinrich-Böll-Stiftung
Diese Veranstaltung ist Teil unserer neuen Reihe Weltweit Gespräche über Entwicklungen & globale Krisen. Gemeinsam mit den verschiedenen Auslandsbüros der Heinrich-Böll-Stiftung möchten wir auf international spannende Entwicklungen blicken und aktuelle Geschehnisse diskutieren. Die Gespräche finden live via Zoom statt und können auch im Nachhinein auf unserem YouTube-Kanal aufgerufen werden. Wenn Sie Interesse an bestimmten Themen und Ländern haben, kontaktieren Sie uns gerne unter info@petra-kelly-stiftung.de und wir versuchen eine Veranstaltung zu realisieren
Hier kann man die Veranstaltung nachträglich anschauen: