Durstiges Land - Wie wir leben, wenn das Wasser knapp wird

Die Buchvorlesung mit anschließendem BürgerInnen-Dialog, zusammen mit Susanne Götze, eine der beiden Autorinnen des neuen Buches mit dem Titel „Durstiges Land - Wie wir leben, wenn das Wasser knapp wird“ stellt einen aktuellen klimarelevanten und lokalen wasserwirtschaftlichen Zusammenhang her.
 

Das Buch:
Lange hieß es, Deutschland sei ein wasserreiches Land. Mittlerweile sind sich Forschende einig: Auch hierzulande wird es gefährlich trockene Zeiten geben. Dieses Buch begleitet fiktive Protagonisten in eine nahe Zukunft. Sechs Menschen erleben zwei mögliche Welten in den von der Klimakrise gezeichneten 2040er-Jahren. Durch sie können wir erleben, wie sich existenzielle Wassernot anfühlt – und was sie für den Alltag, unseren Wohlstand und den Zusammenhalt der Gesellschaft bedeutet.     
In einer Version, dem Worst Case, wird um Wasser gerungen, Landschaften sind zerstört, die Gesellschaft ist zerrissen. Die andere Version, der Best Case, erzählt von einem Alltag, in dem die Politik rechtzeitig reagiert hat und die Menschen gelernt haben, mit dem knappen Gut umzugehen.
Die Klima- und Wasserkrise sind kein Schicksal, es liegt an allen, sie zu erkennen und entschieden zu bekämpfen. Die dramatischen Geschichten haben einen realen Hintergrund und basieren auf zahlreichen Studien und Interviews mit Wissenschaftlern. 

Die Situation vor Ort:
Die Messstellen des Landesamtes für Umwelt zeigen uns, dass die Grundwasserstände in der gesamten Region mit zunehmender Geschwindigkeit fallen. Die Grundwasservorräte in unserem wasserreichen Alpenvorland wurden seit Menschen Gedenken als unerschöpflich gehalten. Der ewige Kreislauf des Wassers ist gestört. Gestört durch Eingriffe von uns Menschen. 

Wir wissen alle wir haben nicht nur ein Grundwasserproblem, die Trinkwasserbrunnen der gemeinschaftlichen Wasserversorgung der Nachbar-Städte Alt-Neuötting sind mit den persistenten Giftstoffen PFOA, Adona und GenX belastet. Eine millionenteure Aktiv-Kohle-Filteranlage soll die Belastungen aus dem Rohwasser zurückhalten und ein unbedenkliches Trinkwasser bereitstellen, wobei Adona und GenX derzeit nicht zur Gänze zurückgehalten werden können.

Desweitern beziehen die beiden Städte Alt-Neuötting und die weiters angeschlossene Gemeinde Winhörung Trinkwasser aus drei Tiefenbrunnen, die auf dem Gebiet der Stadt Altötting Wasser aus einer Tiefe zwischen 120 Metern und 140 Metern pumpen. Dieses sogenannte tertiäre Wasser ist viele hundert, wenn nicht tausende Jahre alt und äußerst hochwertig, weil es unbelastet ist.

Laut Vorgaben und einem Papier des Landesamtes für Umweltschutz soll Tiefenwasser lediglich in zeitlich befristeten Ausnahmefällen eingesetzt werden dürfen. Die Entnahme von Tiefenwasser sollte keine Dauerlösung darstellen dürfen. Die Kommunen sind angehalten, alles in die Wege zu leiten, dass Trinkwasser wieder ausschließlich auch aus oberflächennahen Brunnen organisiert werden kann. 

Buchvorlesung und Diskussion mit:

Susanne Götze
Als promovierte Historikerin und passionierte Journalistin schreibt sie seit den 2000er Jahren für Magazine und Tageszeitungen und erhielt für ihre Publikationen zahlreiche Auszeichnungen. Mit großer Leidenschaft ist sie dem Menschenzeitalter (Anthropozän) auf der Spur und erkundet die stillen Entwicklungen ebenso wie die großen Aufreger einer Zivilisation, die an ihre ökologischen Grenzen geraten ist.

Seit 2020 arbeitet sie als feste Redakteurin für das Wissenschafts-Ressort im Hauptstadtbüro des SPIEGELS. Die Themen sind geblieben: Folgen der Klimakrise, Klimadiplomatie, Transformation unserer Gesellschaften im Anthropozän, Energiewende, Lobbyismus…die Liste ist lang. Das zusammen mit Annika Joeres verfasste Buch „Klimaschmutzlobby“ schaffte es in die Sachbuch-Bestseller-Liste.

Toni Dingl
Vorstandsmitglied der Bürgerinitiative Netzwerk Trinkwasser - BINT

Moderation: Birgit Boeser, Europäische Akademie Bayern

Ort:
Altötting
Weißbräu Graming, Graming 79