Die Ampel-Regierung hat die Umsetzung einer feministischen Außenpolitik im Koalitionsvertrag vereinbart. Was aber ist unter dem Konzept zu verstehen und wie müsste die deutsche Außenpolitik künftig aussehen, um feministisch zu agieren?
Im Koalitionsvertrag der Ampel-Parteien ist erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik folgender Satz festgehalten:
„Gemeinsam mit unseren Partnern wollen wir im Sinne einer Feminist Foreign Policy Rechte, Ressourcen und Repräsentanz von Frauen und Mädchen weltweit stärken und gesellschaftliche Diversität fördern“.
Die aktuelle Bundesregierung nimmt sich damit vor, mehr Frauen in internationale Führungspositionen zu entsenden und den (dritten) nationalen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Resolution 1325 „Frauen und Frieden und Sicherheit“ zu verfolgen. Außerdem ist mit Annalena Baerbock erstmals eine Frau an der Spitze des Auswärtigen Amtes – kommen wir damit einer feministischen Außenpolitik der Bundesrepublik einen Schritt näher?
Was bedeutet das Konzept der feministischen Außenpolitik und wie müsste die deutsche Außenpolitik zukünftig aussehen, um feministisch zu agieren?
Diese und weitere Fragen haben wir mit den Expert*innen für feministische Außenpolitik, Kristina Lunz und Dr. Sonja Schiffers diskutiert. Die Moderation hat Dunja Ramadan von der Süddeutschen Zeitung übernommen (Link zu YouTube).
Rechte, Ressourcen, Repräsentanz: Feministische Außenpolitik - Petra-Kelly-Stiftung
Direkt auf YouTube ansehenKristina Lunz (Co-Gründerin Centre for Feminist Foreign Policy)
geboren 1989, wurde nach einem Bachelor in Psychologie und einem ersten Masterabschluss in London Stipendiatin an der Universität Oxford. Nach ihrem Abschluss arbeitete sie u.a. für die Vereinten Nationen in Myanmar und für eine NGO in Kolumbien, bevor sie das Centre for Feminist Foreign Policy in Berlin mitbegründete und Beraterin für das Auswärtige Amt wurde. Kristina Lunz hat etliche aktivistische Kampagnen wie „Nein heißt Nein” und eine Kampagne gegen den Sexismus in der Bild-Zeitung (mit-)initiiert und zahlreiche Auszeichnungen sowie Fellowships in renommierten Institutionen erhalten.
Dr. Sonja Schiffers (Büroleitung Heinrich-Böll-Stiftung in Georgien)
Dr. Sonja Katharina Schiffers leitet das Regionalbüro Südkaukasus der Heinrich-Böll-Stiftung mit Hauptsitz in Tiflis und Außenstelle in Jerewan. Vor ihrem Eintritt in die Heinrich-Böll-Stiftung war sie im Deutschen Bundestag tätig, zunächst als Referentin für Osteuropapolitik der grünen Bundestagsfraktion, dann als außenpolitische Referentin von Cem Özdemir MdB. Sie ist Mitglied im Beirat der Bundesregierung Zivile Krisenprävention und Friedensförderung und publiziert regelmäßig zur deutschen und EU-Außenpolitik gegenüber den Staaten (Süd-)Osteuropas und Eurasiens sowie zur VN-Agenda Frauen, Frieden und Sicherheit.
Moderation: Dunja Ramadan
Dunja Ramadan ist Redakteurin im Ressort Außenpolitik der Süddeutschen Zeitung. Studium der Arabistik, Islamwissenschaft und Judaistik in München und Berlin, Studienaufenthalte in Jordanien und Ägypten. Praktische Erfahrungen bei SWR, taz und Süddeutsche Zeitung. Absolventin der Deutschen Journalistenschule in München. Liebhaberin der arabischen Sprache und Küche. Auf Twitter als @dunjaramadan zu finden. 2018 erschien ihr erstes Buch "Khalid und das wilde Sprachpferd" im Dudenverlag.
Hier noch ein Erklärungsvideo zu dem Thema:
Doris Wagner, was bedeutet feministische Außenpolitik? - Petra-Kelly-Stiftung
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