Themenportal: Gutes Leben für alle!

Ein Themenportal der Petra-Kelly-Stiftung e.V.

Aktuell wie nie: Was heißt eigentlich "gutes Leben"?

Wenn die Zahl von Zeitungsartikeln zu einem Thema ein einigermaßen signifikanter Hinweis auf die Aktualität ist, dann gilt das für die Frage, was denn "gutes Leben" eigentlich sei, mit einiger Sicherheit. Die SZ, die TAZ, die ZEIT und noch einige andere haben dieses Thema aufgegriffen.

Dass eine solche Debatte in einem der reichsten Länder auf diesem Erdball entbrennt, zeigt vor allem eines: die Unsicherheit, ob der materielle Reichtum, den "wir" angehäuft haben, ein gutes Leben wirklich gewährleistet. Ob ein immer Mehr und immer Größer wirklich zu echten Verbesserungen der Lebensqualität führt. Damit haben die Wachstumskritik und die Diskussion, wie eine "Postwachstumsgesellschaft" aussehen könnte, die Ecke der angeblich weltfremden und etwas abseitigen Öko-Freaks endgültig verlassen und sind in den "Mainstream" gesellschaftlicher und politischer Kontroversen vorgedrungen.

Natürlich hat diese Mainstream-Debatte immer noch erhebliche Defizite: Sie kreist häufig noch um die Frage der Verteilung und bleibt so weiterhin dem Materiellen verhaftet (was beileibe nicht heißen soll, die Verteilungsfrage sei unwichtig!). Und sie bleibt allzu oft auf die deutsche Perspektive (oder zumindest die Perspektive der reichen Industrieländer des Nordens) beschränkt und verliert die Frage globaler Gerechtigkeit allzu schnell aus dem Auge.

Dennoch: Diese Debatte weiterzuführen, sie zu intensivieren und um vernachlässigte Aspekte zu bereichern, erscheint uns so lohnend, dass wir ein eigenständiges Themenportal dafür einrichten. Dieses Portal ist "work in progress", es soll wachsen und laufend erweitert werden. Und wir laden alle Interessierten dazu ein, sich an diesem Prozess zu beteiligen: mit eigenen Beiträgen, mit Hinweisen und Vorschlägen. Zum Beispiel für unsere Rubrik "Orte guten Lebens", in der wir Projekte unterschiedlichster Art vorstellen wollen, die sich schon heute und ganz konkret der Umsetzung dessen widmen, was "gutes Leben" sein kann

Digitale Veranstaltungsreihe “Salons des guten Lebens”

Der „Salon des guten Lebens“ ist eine digitale Veranstaltungsreihe für ALLE, die sich auf der Suche nach dem guten Leben befinden. Es wird dabei der Frage nachgegangen, wie wir als Gesellschaft den vielfältigen Herausforderungen in Zukunft begegnen. 

Mit den Salons des guten Lebens schaffen wir einen Ort für Inspiration, Austausch, Vernetzung und Synergien. Der „Salon“ steht für sich selbst als interessante Diskussionsrunde mit Bezug auf die Fragestellung und der Suche nach „ein gutes Leben für Alle“. Es geht um Visionen sowie konkrete Ideen für die gesellschaftliche Transformation.

Weitere Informationen findet man auf die Webseite der Reihe:
https://salonsdesgutenlebens.de/

Alle Episoden können im Nachhinein hier angesehen werden.

Ökonomie und Ökologie

Hier geht es um Wachstum und Wohlstand, um das Wie und das Was der Produktion.
Also um die Grundfragen des künftigen Wirtschaftens. Wir thematisieren und diskutieren Konzepte einer Postwachstumsgesellschaft und stellen auch die Frage, ob eine solche mit einem kapitalistischen Wirtschaftssystem überhaupt vereinbar ist.

Arbeit, Solidarität & Gemeinwohl

Auch wenn die Frage nach dem "guten Leben" den Aspekt der Lebensqualität eindeutig in den Vordergrund rückt, dürfen Verteilungsfragen nicht ignoriert werden. Gerade in einer Gesellschaft, in der die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird - und zwar sowohl national wie auch global -, wird die Verteilung des Reichtums zu einer entscheidenden Frage für die Lebenschancen jedes und jeder Einzelnen. 

Verteilungsfragen sind also auch im „guten Leben“ wichtig. Wir müssen fragen, wie mittels Steuern gesteuert werden kann und wie eine am Gemeinwohl orientierte Politik aussehen muss. Auch die zukünftige Gestaltung von Arbeitsverhältnissen in einer digitalisierten Welt ist eine bedeutsame Weichenstellung. Hier geht es um Zeitwohlstand, Grundsicherungsmodelle, Arbeitszeit und Freizeit, Care-Ökonomie, um soziale Sicherung und Solidarität.

Stadt, Land & Projekte

Wie das gute Leben tatsächlich aussehen kann, entscheidet sich „vor Ort“ und zeigt sich in konkreten Projekten. Die kommunalen Rahmenbedingungen sind deshalb wichtig. Und die vielgestaltigen Initiativen innerhalb der Zivilgesellschaft, gutes Leben wenigstens in Teilbereichen umzusetzen.

Kommunale Strategien und Entwicklungen im Wohnungsbau, der Stadtplanung, im Mobilitätsbereich, bei der Energieversorgung etc. in Stadt und Land sind entscheidend, denn hier gibt es viele Mitwirkungsmöglichkeiten der Betroffenen und Beteiligten.

Und die Menschen, die das gute Leben im Hier und Jetzt wollen, wollen darüber nicht theoretisch diskutieren, sondern machen sich an die Umsetzung: in konkreten Projekten.

Wo also wird schon jetzt versucht, das gute Leben zu leben, Ideen dazu umzusetzen? Vom Kartoffelkombinat über die Energiegenossenschaft und gemeinschaftliche Wohnprojekte bis hin zu gelungenen Transition-Town-Modellen. Alles ist interessant!

Wir bitten um sachdienliche Hinweise

Lebensstil

Was "gutes Leben" heißt, das bestimmt zuallererst jede*r Einzelne selbst - ist doch klar, oder? Da will sich niemand reinreden lassen - von anderen nicht und schon gar nicht vom Staat. Soviel Freiheit muss sein!?

Aber wie gehen wir damit um, wenn meine Freiheit, nach eigenem Gusto gut zu leben, die Freiheit und die Lebensmöglichkeiten anderer einschränkt oder gar gefährdet? Flugreisen in den Urlaub und zu allen möglichen und unmöglichen Geschäftsterminen sind schließlich Klimakiller per se. Ähnliches gilt für den stetig wachsenden Autoverkehr. Und wie steht es um den Fleischkonsum, um Massentierhaltung? Oder um Billigtextilien, in der "Dritten Welt" unter menschenunwürdigen Bedingungen hergestellt?

In unserer Lebensstil-Rubrik werden wir also das immer prekäre Verhältnis von Freiheit und Ökologie, zwischen Freiwilligkeit und Regulierung thematisieren.

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