Zäune für Afrika?

Migrationsbewegungen in und aus Afrika

Lesedauer: 4 Minuten
Zäune für Afrika - Veranstaltungsplakat

Friedenspolitische Tagung zur Münchner Sicherheitskonferenz 2018



Es ist absehbar, dass die Migrations- und Flüchtlingsbewegungen aus Afrika – insbesondere der Subsahara-Region – zunehmen werden. Klimawandel, starkes Bevölkerungswachstum und wirtschaftliche Perspektivlosigkeit wirken hier als Schubkräfte. Europa rüstet sich: Neben dem Frontex-Einsatz im Mittelmeer werden in Afrika selbst zunehmend Zäune und Sperranlagen errichtet, um Wanderungen zu unterbinden. Doch was als Schutz wirken soll, kann kontraproduktive Nebenwirkungen entfalten: Die Zäune entstehen in Zusammenarbeit mit fragwürdigen Regimen. Grenzen erschweren auch den innerafrikanischen Austausch. Erhöhung der Hindernisse stärkt auch das Schlepperwesen. Und die Finanzmittel – in welcher Höhe? – werden nicht in zukunftsweisende Lösungen und Entwicklungen investiert.

Die Tagung befasst sich daher mit folgenden Fragen

  • Welche Migrationsbewegungen sind aus welchen Gründen derzeit innerhalb Afrikas und von Afrika nach Europa unterwegs?
  • Wo entstehen die neuen Sperranlagen und Zäune?
  • Wer entscheidet über sie? Wer baut und wer finanziert sie? Was bewirken sie?
  • Sind sie kontraproduktiv für eine wirkliche Entwicklung? Oder sind sie zeitweise notwendig, bis eine reale wirtschaftliche Verbesserung der Lebensmöglichkeiten in Afrika geschaffen ist? Wie aber kann diese geschaffen werden?



Weitere Informationen sowie das genaue Programm finden Sie im Flyer zur Tagung.

 

ReferentInnen

Sophia Wirsching

Sophia Wirsching ist seit 2009 als Referentin für Migration und Entwicklung für Brot für die Welt tätig. In enger Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen engagiert sie sich für bessere Lebensbedingungen. Sie setzt sich in ihrer Arbeit gegen Menschenrechtsverletzungen und Fluchtgründe wie Gewalt, Armut und die Folgen des Klimawandels ein. Zu ihren Tätigkeiten zählt ebenfalls, den Menschenrechtsschutz für Migrantinnen und Migranten in Transit- und Zielländern zu verbessern. Sie hat politische Wissenschaften und Soziologie studiert.

Hier findet man den Mitschnitt aus ihrem Vortrag und hier die Präsentation.

Hier noch ein Protokoll der Diskussion.

Dr. Judith Vorrath

Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Forschungsgruppe Sicherheitspolitik, Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), Berlin. Sie arbeitet zu verschiedenen Aspekten von Frieden und Sicherheit in Subsahara-Afrika, in den letzten Jahren insbesondere zu transnationaler organisierter Kriminalität in Westafrika. Unter anderem führte sie in den letzten zwei Jahren ein vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördertes Forschungsvorhaben zu illegalen Ökonomien in afrikanischen Grenzgebieten durch. Vor 2013 war Judith Vorrath post-doc Fellow an der SWP, dem U.S. Institute of Peace in Washington D.C. und dem European Union Institute for Security Studies in Paris. Ihre Promotion schloss sie 2010 an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich ab, wo sie seit 2005 als Assistentin am Center for Security Studies beschäftigt war. Sie war zudem Mitarbeiterin in einem Projekt des Schweizer Nationalfonds zu Demokratisierung in ethnisch gespaltenen Gesellschaften, in dem sie vor allem zur afrikanischen Große Seen Region forschte. Von 2001 bis 2005 war Judith Vorrath Wissenschaftliche Referentin der Stiftung Entwicklung und Frieden in Bonn.

Hier findet man den Mitschnitt aus ihrem Vortrag und ein Protokoll des Vortrages und der Diskussion.

Barbara Lochbihler

MdEP Bündnis 90/Die Grünen, Schwerpunkt Außenpolitik und Menschenrechte

Gerald Knaus

European Stability Initiative, Berlin – Brüssel – Istanbul

Gerald Knaus (Österreich) ist Vorsitzender der Europäischen Stabilitätsinitiative (ESI). Er studierte in Oxford, Brüssel und Bologna und unterrichtete Wirtschaftslehre an der Staatlichen Universität von Tschernowitz in der Ukraine und arbeitete in Bosnien fünf Jahre lang für verschiedene NGOs und internationale Organisationen. Er war Direktor der Lessons Learned and Analysis Unit (LLA) der EU-Abteilung von UNMIK in Kosovo (2001-2004). Er veröffentlichte viele Artikel, die breite Debatten hervorriefen, zuletzt "The Merkel Plan" (2015) und "The Rome Plan" zur Flüchtlingskrise und "The European Swamp" (2016) zu Korruption im Europarat. Er ist zudem Mitverfasser des Buchs "Can Intervention Work?" (2011), sowie von über 90 ESI-Berichten und 12 Film-Skripten für Fernsehdokumentationen zu Südosteuropa. Er ist Gründungsmitglied des European Council on Foreign Relations und war für fünf Jahre Associate Fellow am Carr Center for Human Rights Policy der Harvard University Kennedy School of Governance in den USA, wo er 2010/2011 zu State Building und Interventionen unterrichtete. 2016/2017 war er Mercator-IPC Senior Fellow in Istanbul. Er lebt in Berlin und Istanbul und schreibt den Blog www.rumeliobserver.eu.

Weitere Informationen über die European Stability Initiative findet man unter folgenden Links:

Wikipedia Seite

Bericht über den "Türkeideal"

Webseite von ESI in deutscher Sprache

Christian Jakob

Co-Autor des Buches „Diktatoren als Türsteher“



Partner

Arbeitsgemeinschaft Friedenspädagogik | Evangelische Stadtakademie München | Lehrstuhl für Politikwissenschaft, Friedens- und Konfliktforschung der Universität Augsburg | Professur für Internationale Politik und Konfliktforschung der Universität der Bundeswehr München



Art der Veranstaltung

Tagung