- Freitag, 04. April 2025 19.00 Uhr – Samstag, 05. April 2025, 18.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Ein Jahrzehnt Mietrebell*innen
Bilanz und Perspektiven der Mieter*innenbewegung
Was hat die Mieter*innenbewegung in Berlin in den letzten zehn Jahren erreicht? Welche Rolle spielt sie heute? Und welchen Aufgaben wird sie in den kommenden Jahren gegenüberstehen?
Die sozialen Kämpfe um das Wohnen stehen unter den gegenwärtigen gesellschaftlichen und mietrechtlichen Rahmenbedingungen vor der Herausforderung, dass es kaum gelingt, die Mieter*innen im Bestand ausreichend zu schützen und erst recht nicht, effektive Maßnahmen für bezahlbaren Wohnraum zu ergreifen. Die Bestandsmieten haben sich in dem letzten Jahrzehnt wesentlich erhöht, Neumieten liegen im Durchschnitt noch bis zu 90% über diesen. Der vermietbare Leerstand in ganz Berlin ist deutlich unter 1% angesiedelt und kein leistbarer kommunaler Wohnungsbau in Sicht. Das macht nicht nur das Berliner Lebensgefühl unkomfortabel, sondern steht einer sozialen, gerechten, modern und ökologisch ausgerichteten Stadtentwicklung vollkommen entgegen.
Referent*innen
Karin Baumert Stadtsoziologin
Andreas Hüttner Redaktion MieterEcho
und Vertreter*innen von
Stille Straße e. V., Deutsche Wohnen & Co enteignen, Mietergemeinschaft Seestraße 110, Mieter*innenvernetzung Hafenplatz, Mietenwahnsinn-Bündnis, Mieter*innengewerkschaft Berlin
Peter Nowak Autor und Journalist
Matthias Coers Filmemacher + Soziologe
Moderation: Matthias Coers und Peter Nowak
Zeiten
Freitag, 4.4.: 19:00–22:00 Uhr
Samstag, 5.4.: 12:00–18:00 Uhr, Ankunft 11:30 Uhr
Ort
Kiezhaus Agnes Reinhold,
Afrikanische Straße 74
13351 Berlin – Wedding
Programm
Freitag, 4. April 2025
19:00 Uhr – Filmvorführung & Podiumsdiskussion
Vorführung des Films MIETREBELLEN – Widerstand gegen den Ausverkauf der Stadt mit anschließender Diskussion mit Mieter*innen, die im Film eine Rolle gespielt haben. Nach über zehn Jahren ziehen wir Bilanz: Was wurde erreicht? Wo gab es Rückschläge? Welche Lehren lassen sich für aktuelle Kämpfe ziehen?
Mit: Mieter*innen aus dem Film, Soziolog*innen und politische Aktivist*innen, mit der Stille Straße e. V. und anderen
Samstag, 5. April 2025
12:00:00 – Arbeitsphase 1: Ein langes Jahrzehnt – Von Zwangsräumungen verhindern bis Deutsche Wohnen enteignen
Rückblick auf zehn Jahre Mieter*innenbewegung: Welche Initiativen haben das Stadtbild geprägt? Welche Strategien haben sich bewährt – und welche nicht? Es geht um Initiativen, die sich verschiedenen Problemfeldern gewidmet haben wie Zwangsräumungen verhindern, wie die Kopenhagener Straße gegen Mieterhöhungen durch Energetische Modernisierungen, politisch-juristische Ideen, die von Mieter*innen mit angestoßen wurden, wie das Vorkaufsrecht zu nutzen, sowie neue Stadtteilinitiativen wie z. B. Bizim Kiez, die Einfluss aufbauen konnten. Und um Spezielle soziale Gruppen, wie Menschen mit Migrationsgeschichte, die sich bei Kotti & Co organisiert, oder Senior*innen, die sich für den Erhalt ihrer Einrichtung zusammengeschlossen haben.
Bei Zwangsräumungen verhindern mit dem konkreten Ansatz, einzelnen in Not zu helfen, stellt sich die Frage, ob man auf Dauer über die symbolische Ebene hinauskommen kann und die Kräfte überhaupt ausreichen, die zunehmende Zahl der Fälle anzugehen, auch welche Chancen Ziviler Ungehorsam in den konkreten Auseinandersetzungen bietet.
Bei „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ stellt sich die Frage, ob unter den gegebenen Bedingungen der Ankauf bestehender Wohnungen überhaupt sinnvoll ist – angesichts der hohen Entschädigungssummen, die an die Wohnungskonzerne gezahlt werden müssten – oder ob es nicht sinnvoller wäre, bezahlbaren Neubau kommunal zu entwickeln. Und was ist der bessere Weg zur Mitbestimmung der Mieter*innen?
Mit: Vertreter*innen von Zwangsräumungen verhindern und Deutsche Wohnen & Co enteignen
14:00 – Arbeitsphase 2: Die Kämpfe gehen weiter – Aktuelle Initiativen und Bündnisse
Diskussion über aktuelle Gruppen und Praktiken der Mieter*innenbewegung. Welche Forderungen stehen im Fokus? Wie können Initiativen wieder an Schlagkraft gewinnen?
Die eingeladenen Initiativen berichten anhand eines Mietshauses mit Berliner Mischung im Wedding, einer Großwohnanlage mit mangelhafter Instandhaltung und vielen einkommensschschwachen Mieter*innen in einem Stadtgebiet mit ansonsten unbezahlbarem Wohnraum. Zudem stellt das Mietenwahnsinn-Bündnis seine Arbeit vor, mit der es versucht, stadtweit Positionen der Mieter*innen zu platzieren und gemeinsam in Aktion zu kommen.
Mit: Vertreter*innen aus aktuellen stadtpolitischen Bewegungen, u. a. Hafenplatz, Seestraße und Mietenwahnsinn-Bündnis
16:00 – Abschlussrunde: Perspektiven der Mieter*innenbewegung – Wie können die Mieter*innen der Stadt unterstützt werden?
Welche Strategien machen Sinn in der existentiellen, sich immer weiter zuspitzenden Wohnungskrise? Was ist notwendig, um in Zukunft Druck auf Bezirke, das Abgeordnetenhaus und das Parlament auszuüben? Welche Rolle spielen Konzepte wie Mietendeckel, Enteignung von Wohnkonzernen und der Kampf gegen Eigenbedarf? Welche Mittel können einerseits den Mieter*innen in die Hand gegeben werden, sich zu wehren, und andererseits, wie grundsätzlich muss die Kritik ausfallen, um dem Problem gerecht zu werden, dass Eigentümer*innen und Immobilienkonzerne ungebrochen ihre ökonomischen Absichten gegen die vielfältigen Interessen der Stadtgesellschaft durchsetzen können?
Mit: Vertreter*innen der Mieter*innengewerkschaft und der Redaktion MieterEcho
Zusätzlich: Fotoinstallation zum Gedenken an Kurt Jotter
Eine Kooperation von Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung und dem Kiezhaus Agnes Reinhold.
Die Veranstaltung wird von der Berliner Landeszentrale für politische Bildung gefördert.
Die sozialen Kämpfe um das Wohnen stehen unter den gegenwärtigen gesellschaftlichen und mietrechtlichen Rahmenbedingungen vor der Herausforderung, dass es kaum gelingt, die Mieter*innen im Bestand ausreichend zu schützen und erst recht nicht, effektive Maßnahmen für bezahlbaren Wohnraum zu ergreifen. Die Bestandsmieten haben sich in dem letzten Jahrzehnt wesentlich erhöht, Neumieten liegen im Durchschnitt noch bis zu 90% über diesen. Der vermietbare Leerstand in ganz Berlin ist deutlich unter 1% angesiedelt und kein leistbarer kommunaler Wohnungsbau in Sicht. Das macht nicht nur das Berliner Lebensgefühl unkomfortabel, sondern steht einer sozialen, gerechten, modern und ökologisch ausgerichteten Stadtentwicklung vollkommen entgegen.
Referent*innen
Karin Baumert Stadtsoziologin
Andreas Hüttner Redaktion MieterEcho
und Vertreter*innen von
Stille Straße e. V., Deutsche Wohnen & Co enteignen, Mietergemeinschaft Seestraße 110, Mieter*innenvernetzung Hafenplatz, Mietenwahnsinn-Bündnis, Mieter*innengewerkschaft Berlin
Peter Nowak Autor und Journalist
Matthias Coers Filmemacher + Soziologe
Moderation: Matthias Coers und Peter Nowak
Zeiten
Freitag, 4.4.: 19:00–22:00 Uhr
Samstag, 5.4.: 12:00–18:00 Uhr, Ankunft 11:30 Uhr
Ort
Kiezhaus Agnes Reinhold,
Afrikanische Straße 74
13351 Berlin – Wedding
Programm
Freitag, 4. April 2025
19:00 Uhr – Filmvorführung & Podiumsdiskussion
Vorführung des Films MIETREBELLEN – Widerstand gegen den Ausverkauf der Stadt mit anschließender Diskussion mit Mieter*innen, die im Film eine Rolle gespielt haben. Nach über zehn Jahren ziehen wir Bilanz: Was wurde erreicht? Wo gab es Rückschläge? Welche Lehren lassen sich für aktuelle Kämpfe ziehen?
Mit: Mieter*innen aus dem Film, Soziolog*innen und politische Aktivist*innen, mit der Stille Straße e. V. und anderen
Samstag, 5. April 2025
12:00:00 – Arbeitsphase 1: Ein langes Jahrzehnt – Von Zwangsräumungen verhindern bis Deutsche Wohnen enteignen
Rückblick auf zehn Jahre Mieter*innenbewegung: Welche Initiativen haben das Stadtbild geprägt? Welche Strategien haben sich bewährt – und welche nicht? Es geht um Initiativen, die sich verschiedenen Problemfeldern gewidmet haben wie Zwangsräumungen verhindern, wie die Kopenhagener Straße gegen Mieterhöhungen durch Energetische Modernisierungen, politisch-juristische Ideen, die von Mieter*innen mit angestoßen wurden, wie das Vorkaufsrecht zu nutzen, sowie neue Stadtteilinitiativen wie z. B. Bizim Kiez, die Einfluss aufbauen konnten. Und um Spezielle soziale Gruppen, wie Menschen mit Migrationsgeschichte, die sich bei Kotti & Co organisiert, oder Senior*innen, die sich für den Erhalt ihrer Einrichtung zusammengeschlossen haben.
Bei Zwangsräumungen verhindern mit dem konkreten Ansatz, einzelnen in Not zu helfen, stellt sich die Frage, ob man auf Dauer über die symbolische Ebene hinauskommen kann und die Kräfte überhaupt ausreichen, die zunehmende Zahl der Fälle anzugehen, auch welche Chancen Ziviler Ungehorsam in den konkreten Auseinandersetzungen bietet.
Bei „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ stellt sich die Frage, ob unter den gegebenen Bedingungen der Ankauf bestehender Wohnungen überhaupt sinnvoll ist – angesichts der hohen Entschädigungssummen, die an die Wohnungskonzerne gezahlt werden müssten – oder ob es nicht sinnvoller wäre, bezahlbaren Neubau kommunal zu entwickeln. Und was ist der bessere Weg zur Mitbestimmung der Mieter*innen?
Mit: Vertreter*innen von Zwangsräumungen verhindern und Deutsche Wohnen & Co enteignen
14:00 – Arbeitsphase 2: Die Kämpfe gehen weiter – Aktuelle Initiativen und Bündnisse
Diskussion über aktuelle Gruppen und Praktiken der Mieter*innenbewegung. Welche Forderungen stehen im Fokus? Wie können Initiativen wieder an Schlagkraft gewinnen?
Die eingeladenen Initiativen berichten anhand eines Mietshauses mit Berliner Mischung im Wedding, einer Großwohnanlage mit mangelhafter Instandhaltung und vielen einkommensschschwachen Mieter*innen in einem Stadtgebiet mit ansonsten unbezahlbarem Wohnraum. Zudem stellt das Mietenwahnsinn-Bündnis seine Arbeit vor, mit der es versucht, stadtweit Positionen der Mieter*innen zu platzieren und gemeinsam in Aktion zu kommen.
Mit: Vertreter*innen aus aktuellen stadtpolitischen Bewegungen, u. a. Hafenplatz, Seestraße und Mietenwahnsinn-Bündnis
16:00 – Abschlussrunde: Perspektiven der Mieter*innenbewegung – Wie können die Mieter*innen der Stadt unterstützt werden?
Welche Strategien machen Sinn in der existentiellen, sich immer weiter zuspitzenden Wohnungskrise? Was ist notwendig, um in Zukunft Druck auf Bezirke, das Abgeordnetenhaus und das Parlament auszuüben? Welche Rolle spielen Konzepte wie Mietendeckel, Enteignung von Wohnkonzernen und der Kampf gegen Eigenbedarf? Welche Mittel können einerseits den Mieter*innen in die Hand gegeben werden, sich zu wehren, und andererseits, wie grundsätzlich muss die Kritik ausfallen, um dem Problem gerecht zu werden, dass Eigentümer*innen und Immobilienkonzerne ungebrochen ihre ökonomischen Absichten gegen die vielfältigen Interessen der Stadtgesellschaft durchsetzen können?
Mit: Vertreter*innen der Mieter*innengewerkschaft und der Redaktion MieterEcho
Zusätzlich: Fotoinstallation zum Gedenken an Kurt Jotter
Eine Kooperation von Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung und dem Kiezhaus Agnes Reinhold.
Die Veranstaltung wird von der Berliner Landeszentrale für politische Bildung gefördert.
- Adresse
-
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
- Veranstalter*in
- Landesstiftung Berlin (Bildungswerk)
- Sprache
- Deutsch
© Heinrich-Böll-Stiftung e.V.
Schumannstraße 8
10117 Berlin
T +49 (30) 285 34-0
F +49 (30) 285 34-109
www.boell.de
info@boell.de