Demokraten oder Republikaner? Wer entscheidet die bevorstehenden Midterm Elections in den USA für sich? Wie zufrieden sind die Amerikaner*innen mit Joe Biden - auch angesichts von Krieg und Energiekrise?
Am 8. November 2022 finden in den USA die Midterm-Wahlen statt. Traditionell sind diese Wahlen, zwei Jahre nach der Präsidentenwahl, ein Referendum über die Leistung des amtierenden Präsidenten. Doch in diesem Jahr gestalten andere Kräfte die nationale Debatte: trotz des Angriffs auf das Kapitol und der laufenden Ermittlungen gegen Trump waren seine Kandidat*innen bei den Vorwahlen sehr erfolgreich; hier zeigt sich der nachhaltige Einfluss des ehemaligen Präsidenten auf die Republikanische Partei. Auch in den USA spüren die Menschen die Folgen des russischen Aggressionskriegs: Inflation und Energiepreise steigen und ökonomische Fragen stehen für viele Wählerinnen und Wähler an erster Stelle. Gleichzeitig hat die Aufhebung der legalen Abtreibung durch den Supreme Court neue Wählerinnen mobilisiert und die jüngsten Gesetze der Biden-Regierung deutliche Entlastungen für junge Menschen geliefert. Obwohl sich bei Midterm-Wahlen oft die Opposition durchsetzt, scheint der Wahlausgang dieses Mal überraschend offen.
Was bedeuten diese Wahlen für das Land und für die Zukunft der amerikanischen Demokratie? Wohin steuern die beiden großen Parteien? Wird die Biden-Regierung es schaffen, die dringenden notwendigen und versprochenen strukturellen Reformen umzusetzen und gelingt es liberalen Kräften, das Land wieder auf festem demokratischen Boden zu verankern?
Wir haben mit Hannah Winnick (Leiterin Heinrich-Böll-Stiftung Washington, DC) über die bevorstehenden Kongresswahlen gesprochen.
Moderation: Madeleine Hoffmann, Journalistin und Autorin