Am 9. Juli 2021 stellte die Podiumsdiskussion des Mittelpunkt Europa Filmfestivals die Situation der Filmschaffenden in einer „illiberalen Demokratie“ in den Fokus und fragte unter anderem nach ihren Handlungsspielräumen oder den Möglichkeiten, einen kritisch denkenden Nachwuchs auszubilden.
Der ungarische Premier Viktor Orbán war der erste Regierungschef eines EU-Staates, der sich 2014 offen zum „Illiberalismus“ bekannte. Wenig später folgte ihm die 2015 neugewählte polnische Regierung nach. In beiden Staaten sind demokratische Strukturen weiterhin vorhanden, zugleich aber gewinnen ethnischer Nationalismus, eine deklarierte Priorisierung des Sicherheitsdenkens und Euroskeptizismus an Bedeutung. Eine antipluralistische Kulturpolitik sieht die Rolle von Medien und Film in erster Linie darin, affirmativ die Position der Regierung zu vertreten. Wie in den letzten Jahren nicht nur in Ungarn und Polen geschehen, sind eine regierungskonforme Personalpolitik sowie einengende Vorgaben zu Arbeits- und Finanzierungsbedingungen wirksame Mittel, um die Kunst- und Meinungsfreiheit einzuschränken.
Vor diesem Hintergrund stellte die Podiumsdiskussion des Mittelpunkt Europa Filmfestivals die Situation der Filmschaffenden in einer „illiberalen Demokratie“ in den Fokus und fragte unter anderem nach ihren Handlungsspielräumen oder den Möglichkeiten, einen kritisch denkenden Nachwuchs auszubilden.
Podiumsdiskussion | Film und Staat – Filmschaffende in „illiberalen Demokratien“ | 9. Juli 2021 - IKGS München
Direkt auf YouTube ansehenReferent*innen:
Urszula Biel
polnische Filmhistorikerin
Mihály Schwechtje
ungarischer Regisseur
Moderation:
Tobias Weger
Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen im Südosteuropa
Veranstaltungsort:
Sudetendeutsches Haus, Hochstraße 8, München